22.11.24 –

Innerhalb weniger Tage ist die Partei hinter Spitzenkandidat Robert Habeck um über 15.000 neue Mitglieder angewachsen. Einen derartigen Zuwachs in so kurzer Zeit hat die Partei noch nicht erlebt. Das Ende der Ampel-Regierung in Berlin und der Bundesparteitag haben hierzu beigetragen.

Auch auf der Kreismitgliederversammlung im Martin-Luther-Haus in Burgsteinfurt war die Aufbruchstimmung zu spüren. Mit Blick auf die vielen neuen Gesichter im Saal eröffnete Kreissprecher und lokaler Landtagsabgeordneter Norwich Rüße die Versammlung: „Wir kommen aktuell kaum noch mit dem Annehmen neuer Mitglieder in unseren Kreisverband hinterher. An so etwas kann ich mich aus den letzten 30 Jahren nicht erinnern. Mit diesem Schwung werden wir in einen kurzen und harten Bundestagswahlkampf starten. Ich bin zuversichtlich, dass wir besser abschneiden werden, als uns viele in den letzten Monaten zugeschrieben haben.“

Bewegt von den Ereignissen in Berlin lauschte der gut gefüllte Saal dem Bundestagsabgeordneten Jan-Niclas Gesenhues aus Emsdetten. Als parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium konnte er berichten, wie die Enthüllungen über die sogenannten „D-Day“-Pläne der FDP zum gezielten Bruch der Koalition im Parlament für Fassungslosigkeit sorgen. Es sei „bedauerlich, dass viele Gesetzesvorhaben, an denen in den letzten drei Jahren akribisch gearbeitet wurde nun nicht mehr wie geplant verabschiedet werden können. Die Regierung ist auch trotz des Ausstiegs der FDP handlungsfähig. Wichtige Neuerungen im sozialen Bereich und im Tierschutz könnten nun aber trotzdem auf der Strecke bleiben“, so äußerte Gesenhues seinen Unmut über den Ampelbruch. Genau wie sein Parteifreund Rüße ist auch Gesenhues Optimist und erkennt neben den Erfolgen der letzten Jahre auch die Chance an, gestärkt aus der Wahl hervorgehen zu können.

In der anschließenden Fragerunde wird deutlich, dass die Mitglieder zufrieden mit der Arbeit ihrer Parteifreunde im Bundestag sind und geschlossen und motiviert ins kommende Wahljahr gehen. Überschattet von den Ereignissen in Berlin geraten die Berichte um die Ereignisse im Landtag und im Kreistag kurzzeitig in den Hintergrund. Nachdem Norwich Rüße seine überwiegend zufriedene Halbzeitbilanz über die Schwarz-Grüne Koalition in Düsseldorf zog, getrübt über das Agieren des Koalitionspartners bei der verschleppten Umsetzung der Einrichtung eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen, stellten Elke Schuchtmann-Fehmer und Andreas Neumann als Spitzenduo des Kreistags die jüngsten Ereignisse rund um die Entwicklungen bei der WertArbeit, der Hospiz-Koordination und bei der geplanten Strom-Trassenführung vor. Aus Sicht der erfahrenen Kreistagspolitiker gibt es noch viele Baustellen im Kreis, die nach starken Grünen bei der anstehenden Kommunalwahl rufen. Es wird sich zeigen, ob es der schnell wachsenden Partei gelingt, den aktuellen Aufschwung bis in den Herbst zu strecken und hohe Zustimmungswerte zu festigen.

Foto: Jan-Niclas Gesenhues blickt bei seiner Rede motiviert nach vorne