08.04.23 –

Ein spannender Termin brachte die Bundespolitik und die gesellschaftliche Debatte der letzten Wochen direkt zu uns in den Kreis: Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus kam gestern nach Ochtrup, um über die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu diskutieren. Mit dabei waren Julian Lagemann (Deutsche Sportjugend), Bärbel Brengelmann-Teepe (Paritätischer Wohlfahrtsverband) und Alexandra Schoo (Grüne in NRW). Dagmar Hanses und Norwich Rüße von der Fraktion der Grünen im NRW Landtag wohnten der Veranstaltung bei.

Die Diskussion über die Kindergrundsicherung, die ein Herzensthema der Ministerin ist, sorgt in Berlin gerade für intensive und kontroverse Debatten. Und doch ist sie von besonderer Dringlichkeit: In Deutschland ist jedes fünfte Kind von Armut bedroht! Die Ministerin sprach darüber, dass die verschiedenen Leistungen, die Eltern, die von Armut betroffen sind, für ihre Kinder beantragen müssen, oft zu Verwirrung führen und verhindern, dass die Gelder bei den betroffenen Kindern und Familien ankommen. Die gesellschaftliche Teilhabe von Kindern und Jugendlichen sahen alle Anwesenden als bedroht. Dass jedes fünfte Kind in Deutschland mit dem Stigma der Armut aufwachse, führe oft zu Entwicklungsverzögerungen. Die Ministerin machte klar das dieser Zustand nicht hinnehmbar ist. 

Die anderen Diskussionsteilnehmer*innen kritisierten, dass die gesellschaftliche Teilhabe auch durch die Kindergrundsicherung nicht erreicht werden würde, und forderten mehr Mittel zur Armutsbekämpfung und insbesondere zur Verbesserung der sozialen Infrastruktur, das bedeutet Schulen, Kitas und Sozialarbeiter sollten gestärkt werden. Dennoch bestand Einigkeit darüber, dass die Kindergrundsicherung ein wichtiger erster Schritt wäre, um den von Armut betroffenen Kindern und Jugendlichen ein würdiges Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Der zentrale Satz des Abends, den die Podiumsteilnehmer*innen und Gäste gleichermaßen unterstrichen, war: „Wir brauchen Kinder, die Bock auf Zukunft haben“.