Atommülltransporte und Verkehrswende

31.08.21 –

Spitzenkandidat der NRW-GRÜNEN Oliver Krischer in Burgsteinfurt

In der vergangenen Woche war der NRW-Spitzenkandidat der GRÜNEN – Oliver Krischer – zu Gast in Burgsteinfurt. Die GRÜNEN des Kreis- und des Ortsverbandes hatten zu einer Diskussionsveranstaltung gemeinsam mit Alexandra Schoo (Wahlkreis 124) und Jan-Niclas Gesenhues (Wahlkreis 128) eingeladen. Schoo brachte die Teilnehmenden auf den aktuellen Stand zum Thema Endlagersuche und Atommülltransporte: „Ende 2022 schließen die Atomkraftwerke, aber dieser Ausstieg ist erst vollständig, wenn auch die Urananreicherungsanlage in Gronau geschlossen wird.“

Hintergrund sind die Atommülltransporte, die durch den Bahnhof Steinfurt fahren, um unter falscher Deklarierung nach Russland verschifft zu werden. „Dort stehen die Behälter ungeschützt im Freien, der Witterung ausgesetzt.“

Oliver Krischer stimmt ihr zu: „Laschet positioniert sich in Aachen kritisch gegen die Atomkraftwerke Tihange und Doel in Belgien. Sobald es aber ums Geld verdienen geht, hat er eine komplett andere Haltung. So will er als Ministerpräsident die Urananreicherungsanlage nicht schließen. Die UAA in Gronau liefert wiederum die für den Betrieb notwendigen Brennstäbe nach Belgien. Diese Bigotterie muss aufhören.“

Mit Blick auf die Endlagersuche macht Krischer sehr deutlich, dass die GRÜNEN nicht nur die Themen anpacken, für die es Applaus von den Wählern gibt, sondern eben auch die, die nötig sind. „2017 haben wir das Ende des Verbrennungsmotors gefordert. Ein Aufschrei war die Antwort. Und heute hat sich die Autoindustrie längst auf den Weg gemacht und die Politik hängt hinterher.“

An diesem Punkt knüpfte Gesenhues an und führte in das Thema Verkehrswende ein: „Wir brauchen guten und bezahlbaren ÖPNV besonders hier im ländlichen Raum, um die Klimaziele zu erreichen. Und dass das Interesse und die Nutzung steigen, wenn das Angebot stimmt, zeigt die Strecke Münster-Steinfurt-Enschede ganz deutlich. So waren die Planer bei der Reaktivierung der RB 64 in den Anfängen von 2.000 Fahrgästen pro Tag ausgegangen, doch heute wird die Strecke von 10.000 Fahrgästen täglich genutzt. Daher müssen wir jetzt die Kapazitäten auf dieser Strecke ausbauen.“

Krischer pflichtet Gesenhues bei: „Viele Straßenbauprojekte wirken heute aus der Zeit gefallen. Es ist ein Irrsinn, wieviel Geld in den Straßenneubau investiert wird. Eine echte Verkehrswende kann nur gelingen, wenn in Summe weniger Autos auf den Straßen unterwegs sein werden. Dafür braucht es wiederum Investitionen in den ÖPNV – in den Streckenausbau und in emissionsfreie Antriebstechnologien."

Norwich Rüße MdL

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